Leitfaden

Ehrenamtliche Unterstützung: So hilfst du Menschen in deiner Stadt

Entdecke die Freude am Geben und unterstütze wohltätige Initiativen in deinem Viertel. Ob durch Spenden, Sachspenden oder persönlichen Einsatz – dein Beitrag zählt und macht einen echten Unterschied im Leben anderer Menschen in deiner Nachbarschaft.

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Visuelle Einführung

Mann in schwarzer Kapuzenjacke steht tagsüber an einem braunen Gebäude
Photo by Joel Muniz on Unsplash
Eine Frau reicht einer anderen Frau einen Teller mit Essen
Photo by Khalil Radi on Unsplash
Ein Mann, eine Frau und ein Kind posieren für ein Foto
eine Person sitzt auf einem Stapel blauer Taschen
Das Wort "Nation" ist buchstabiert
Aufkleber an einem Pfahl mit der Aufschrift "Anderen zu helfen, hilft dir selbst"
ein Mann hält ein kleines Mädchen in den Armen
Person in rotem Hemd steht
ein Mann, der neben zwei kleinen Kindern steht
Eine Gruppe von Menschen, die um einen Tisch herumstehen
Mann mit Lätzchen
Mann in rotem T-Shirt hält weiße Plastikflasche
eine Gruppe von Frauen neben einem Stapel blauer Taschen
Gruppe von Menschen in der Nähe eines braunen Holztisches
Gruppe von Menschen, die tagsüber auf braunem Sand sitzen
Mädchen und Frau lächeln nach einer Outdoor-Aktivität
Photo by Jimmy Liu on Unsplash
Mann im blauen T-Shirt hält weißes Textil
zwei Leute schauen sich ein Gerät auf einem Markt an
Photo by Grab on Unsplash
Eine Gruppe von Menschen steht um einen Tisch mit Taschen
Schwarzes Brett mit mehreren Bildern
Photo by Alvin David on Unsplash

Erwartung

Schon lange schwirrte mir der Gedanke im Kopf, mich ehrenamtlich zu engagieren. Als ich nach meinem Umzug nach Berlin in meinem neuen Kiez spazieren ging, fiel mir die bunte Tafel am U-Bahnhof ins Auge. "Ehrenamtliche Helfer gesucht" stand dort in großen Buchstaben. Ich spürte sofort: Das ist deine Chance, etwas zurückzugeben! Allerdings hatte ich auch Bedenken: Würde ich den Anforderungen gerecht werden? Würde ich mich in das Team einfügen? Nach einem kurzen Telefonat mit der Koordinatorin war meine Neugier geweckt und ich vereinbarte einen Schnuppertermin.

Eintauchen

Schon beim ersten Betreten der Tafel umfing mich der Duft von frischem Brot und Kaffee. Die erfahrene Ehrenamtlerin Gisela mit fränkischem Akzent bot mir an, mir alles zu zeigen. Gemeinsam sortierten wir Lebensmittelspenden, wobei ich lernen musste, was noch genießbar war und was nicht. Die Kälte der Kühltheke ließ mich frösteln, während ich Joghurts nach Haltbarkeitsdatum sortierte. Am spannendsten war die Ausgabe: Hier traf die ganze Vielfalt unseres Kiezes aufeinander - von der alleinerziehenden Mutter über den ehemaligen Lehrer bis zum geflüchteten Architekten aus Syrien. Besonders berührte mich ein älterer Herr, der mir beim Abpacken von seinem Leben als Bäcker in der DDR erzählte. Die Dankbarkeit in seinen Augen, als er das frische Brot in Händen hielt, werde ich nie vergessen.

Reflexion

Auf dem Nachhauseweg spürte ich eine tiefe Zufriedenheit, wie ich sie lange nicht mehr erlebt hatte. Die anfängliche Unsicherheit war der Freude am Helfen gewichen. Ich hatte nicht nur etwas Gutes getan, sondern auch meinen Horizont erweitert und Menschen kennengelernt, die ich sonst nie getroffen hätte. Besonders beeindruckt hat mich, wie selbstverständlich hier Menschen verschiedenster Herkunft und sozialer Schichten zusammenarbeiteten. Seitdem bin ich jeden Donnerstag mit Herzblut dabei und habe sogar einige meiner Kollegen zum Mitmachen motiviert. Ehrenamt ist für mich zur echten Herzensangelegenheit geworden.

Ehrenamtliche Arbeit stärkt den Zusammenhalt und schafft Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und sozialer Schichten. Viele Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich - ein wichtiger Pfeiler unseres Gemeinwesens.
Spenden an gemeinnützige Organisationen kannst du in der Steuererklärung geltend machen. Bis zu 20% deines Gesamtbetrags der Einkünfte sind als Sonderausgaben absetzbar. Einfach die Spendenquittung aufbewahren!
Viele Arbeitgeber schätzen ehrenamtliches Engagement. Du erwirbst wertvolle Soft Skills wie Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, die sich auch im Berufsleben auszahlen.
Studien belegen: Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, sind zufriedener und leiden seltener unter Depressionen. Das Gefühl, gebraucht zu werden, wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus.
Besonders in größeren Städten treffen Menschen aus aller Welt aufeinander. Ehrenamt ist eine wunderbare Möglichkeit, andere Kulturen kennenzulernen und Vorurteile abzubauen.
Dein Engagement hat direkte Auswirkungen auf dein Umfeld. Ob durch die Unterstützung von Obdachlosen oder die Betreuung von Geflüchteten - jeder Beitrag zählt und macht unsere Gesellschaft ein Stück besser.
Ehrenamtliche Tätigkeiten fordern dich heraus, über dich hinauszuwachsen. Du lernst neue Fähigkeiten, gewinnst an Selbstvertrauen und entdeckst vielleicht sogar ungeahnte Talente an dir.
  1. Besuche die Website deiner Stadt oder Gemeinde - viele Kommunen haben eine zentrale Freiwilligenbörse
  2. Nutze etablierte Plattformen für passende Angebote in deiner Region
  3. Informiere dich über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) für längerfristiges Engagement
  4. Sprich lokale Initiativen direkt an - oft gibt es Aushänge in Supermärkten oder Gemeindezentren
  5. Besuche einen Tag der offenen Tür bei Organisationen wie der Tafel, dem DRK oder den Johannitern
  6. Kläre mit deinem Arbeitgeber, ob es Möglichkeiten für Corporate Volunteering gibt
  7. Tausche dich mit erfahrenen Ehrenamtlichen aus - zum Beispiel in sozialen Medien oder bei Stammtischen
  • Bereitschaft, sich regelmäßig zu engagieren (mind. 4h/Monat)
  • Grundkenntnisse der deutschen Sprache
  • Einfühlungsvermögen und interkulturelle Offenheit
  • Zeitliche Flexibilität (je nach Einsatzgebiet)
  • Gültiger Personalausweis/Pass für die Registrierung
  • Erweitertes Führungszeugnis (bei Arbeit mit Schutzbedürftigen)
  • Impfschutz (je nach Tätigkeit, z.B. bei der Tafel)

In Deutschland ist Ehrenamt durch das Ehrenamtsgesetz geschützt. Du hast Anspruch auf Unfallversicherungsschutz und ggf. Aufwandsentschädigungen. Achte auf die Anerkennung der Träger durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa). Bei Spenden nur an anerkannte und geprüfte Organisationen.

Das ist ganz flexibel! Viele Organisationen freuen sich bereits über 2-4 Stunden pro Woche. Wichtig ist, dass du dich nicht übernimmst. Manche Projekte wie die Tafel brauchen regelmäßige Helfer, andere wie Kleiderkammern freuen sich auch über spontane Unterstützung.
Ja, durchaus! Viele Organisationen suchen dringend mehrsprachige Helfer. Besonders Arabisch, Farsi oder Ukrainisch sind sehr gefragt. Auch handwerkliche Fähigkeiten oder IT-Kenntnisse sind wertvoll und kommen mit wenig Sprachkenntnissen aus.
Die meisten Angebote sind ab 16 Jahren möglich, manche auch früher in Begleitung der Eltern. Nach oben gibt es keine Grenze - viele Senioren sind sehr aktiv im Ehrenamt. Wichtig ist, dass du dich körperlich und psychisch in der Lage fühlst.
Viele Organisationen erstatten nach Absprache die Fahrtkosten gegen Vorlage von Tickets. Manche bieten auch eine pauschale Aufwandsentschädigung an. Am besten direkt bei der jeweiligen Organisation nachfragen - insbesondere bei größeren Entfernungen.
Ja, auf Wunsch stellen die meisten Organisationen gerne eine Bestätigung über dein Engagement aus. Manche bieten auch spezielle Zertifikate mit genauer Beschreibung deiner Tätigkeiten an - super für spätere Bewerbungen!
Melde dich bitte so früh wie möglich bei deiner Ansprechperson ab. Ehrenamt ist freiwillig, aber Verlässlichkeit ist wichtig. Die Organisationen planen oft mit festen Helferzahlen und sind dankbar für rechtzeitige Rückmeldungen.
Aber sicher! Viele Organisationen suchen Unterstützung für Social Media, Übersetzungen oder Online-Beratung. Plattformen wie vostel.de oder vostel.de/vostel-digital/ bieten speziell digitale Ehrenämter an - bequem von zu Hause aus.
Ehrenamtlich Tätige sind in der Regel über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Bei längeren Einsätzen oder besonderen Risiken kläre das aber besser im Vorfeld ab. Die Organisation kann dir dazu genauere Auskünfte geben.
Viele Organisationen bieten kombinierte Praktikums- und Ehrenamtsplätze an, besonders im sozialen Bereich. Das ist eine tolle Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln. Wichtig: Kläre vorab, ob es sich um ein bezahltes oder unbezahltes Praktikum handelt.
Spreche Probleme offen bei deiner Ansprechperson an. Jede seriöse Organisation hat Interesse an einer guten Zusammenarbeit. Bei größeren Schwierigkeiten können auch die örtlichen Freiwilligenagenturen oder der Deutsche Freiwilligenrat weiterhelfen.
Ja, Aufwendungen für dein Ehrenamt (z.B. Fahrtkosten, Arbeitsmaterial) kannst du als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend machen. Dafür benötigst du eine Bescheinigung der Organisation. Bei größeren Beträgen lohnt sich die Beratung durch einen Steuerberater.
Überlege dir, was dir Spaß macht und wo deine Stärken liegen. Möchtest du mit Menschen arbeiten oder lieber im Hintergrund? Draußen oder im Büro? Die meisten Freiwilligenagenturen bieten auch eine persönliche Beratung an, um das passende Engagement zu finden.

Pack mit an und werde Teil von etwas Großem!