Geführte Imagination: Entspannungstechnik für mehr Gelassenheit im Alltag
Tauche ein in die Welt der geführten Imaginationen – eine bewährte Methode, um durch lebendige Visualisierungen Stress abzubauen, die Konzentration zu stärken und innere Ruhe zu finden. Perfekt für den stressigen Alltag zwischen Büro und Familie.
Visuelle Einführung
Erwartung
Als ich das erste Mal von geführten Traumreisen hörte, war ich skeptisch. "Wird das wirklich was bringen?", dachte ich mir, während ich mir einen ruhigen Platz auf unserem alten Eichenboden suchte. Draußen plätscherte der Brunnen auf dem Marktplatz, während ich mein Handy auf Flugmodus schaltete. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages fielen durch die Jalousien und malten Streifen auf den Holzboden. Ich erinnerte mich an meine Kindheit im Schwarzwald, wo ich stundenlang im Moos lag und den Wolken nachsann. Würde ich heute Abend ähnliche Ruhe finden können?
Die Stimme der Sprecherin klang warm wie Honig und versprach eine Reise zu meinem persönlichen Wohlfühlort. Ich atmete tief ein – der Duft von frisch gebrühtem Kamillentee stieg mir in die Nase – und beschloss, mich einfach mal darauf einzulassen. Schließlich konnte ich ja jederzeit aufhören, wenn es mir nicht gefiel.
Eintauchen
Plötzlich stand ich barfuß auf warmem Sand. Nicht irgendein Strand – nein, es war genau der Strand von meinem letzten Urlaub! Die Sonne kitzelte meine Haut, und eine frische Brise vom Meer strich mir durch die Haare. In der Ferne waren beeindruckende Felsformationen zu sehen. Die Wellen plätscherten sanft ans Ufer, ein beruhigender Rhythmus, der mich sofort in seinen Bann zog.
Die Stimme forderte mich auf, den weichen Sand zwischen meinen Zehen zu spüren, und tatsächlich spürte ich, wie die warmen Körner unter meinen Füßen nachgaben. Der salzige Geschmack von Meeresluft lag auf meinen Lippen, und irgendwo in der Ferne kreischten Möwen. Als ich die Augen schloss, konnte ich sogar den würzigen Duft von frisch geräuchertem Fisch riechen, der von der nahen Fischbude herüberwehte. Die Stimme schlug vor, ich solle mir vorstellen, wie alle Sorgen wie kleine Papierschiffchen auf den Wellen davontrieben – und tatsächlich spürte ich, wie sich etwas in mir löste, als ob ich einen schweren Rucksack abgelegt hätte.
Reflexion
Als ich langsam wieder in meinem Wohnzimmer ankam, bemerkte ich zu meiner Überraschung, dass sich meine Schultern gelöst hatten und mein Atem tief und gleichmäßig floss. Die abendliche Sonne hatte sich inzwischen verabschiedet, doch die innere Wärme blieb. "Das war ja fast wie ein Kurzurlaub", dachte ich lachend, während ich meine Zehen im Teppich vergrub.
Seit diesem Abend ist die geführte Imagination fester Bestandteil meines Alltags geworden. Ob in der Mittagspause im Büro oder abends vor dem Schlafengehen – diese kleinen Auszeiten geben mir Kraft. Besonders an stressigen Tagen, wenn die U-Bahn mal wieder Verspätung hat oder der Verkehr sich staut, schließe ich kurz die Augen und bin wieder an meinem Strand. Und manchmal, wenn ich ganz genau hinhöre, meine ich immer noch das Rauschen der Ostsee zu hören – selbst mitten in der Großstadt.
- Suche nach einer geeigneten Anleitung für geführte Meditationen
- Such dir eine ruhige Ecke – das kann das heimische Sofa sein oder eine Parkbank im Grünen
- Mach es dir bequem, aber nicht zu bequem (sonst schläfst du ein!). Eine aufrechte Sitzposition mit geradem Rücken ist ideal
- Starte mit einer kurzen Einheit von 5-10 Minuten – wie beim Sport gilt: Lieber regelmäßig kurz als selten lang
- Lass dich von der Stimme leiten und versuche, die beschriebenen Bilder vor deinem inneren Auge entstehen zu lassen
- Sei geduldig mit dir selbst – es ist völlig normal, wenn deine Gedanken abschweifen. Einfach sanft zurücklenken
- Beende die Sitzung bewusst mit ein paar tiefen Atemzügen und nimm dir einen Moment, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen
- Führe ein kleines Tagebuch, um deine Fortschritte zu dokumentieren und besonders schöne Erlebnisse festzuhalten
- Ruhiger, störungsfreier Ort (z.B. gemütliche Ecke zu Hause oder ruhiger Parkplatz in der Mittagspause)
- Bequeme Kleidung, die nicht einengt
- Kopfhörer für besseres Eintauchen (optional)
- 10-20 Minuten ungestörte Zeit
- Offenheit für neue Erfahrungen
- Smartphone oder Computer mit Internetzugang für angeleitete Übungen
- Evtl. eine leichte Decke für angenehmes Temperaturempfinden
- Wasserglas in Reichweite
Geführte Imaginationen sind für die meisten Menschen sicher und können jederzeit unterbrochen werden. Personen mit psychischen Vorerkrankungen sollten vorab Rücksprache mit ihrem Therapeuten halten. Bei unangenehmen Gefühlen bitte die Übung beenden. Nicht geeignet während der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen. Menschen mit Epilepsie sollten vorher ihren Arzt konsultieren.